Telefone

Kinder, Kinder, die Telekommunikation hat eine echte Revolution erlebt. Konnte man sich früher ein Telefon ohne Kabel kaum vorstellen, kann man sich heute kaum eines MIT vorstellen, und wenn, dann dient dieses doch höchstens dazu, den Hörer vor Diebstahl zu schützen (z.B. an öffentlichen Telefonen).


Dieses Telefon war noch vor meiner Zeit...

Telefonieren war zu meiner Kindheit/Jugend noch ein recht teures Vergnügen. Eine Einheit kostete 23 Pf., also 12 Cent und damit konnte man innerhalb eines Ortes so lange telefonieren, wie man wollte (schau an, eine Flatrate ;-)). Bei Fern- und Auslandsgesprächen allerdings wurde es teuer. Wenn wir nach Italien telefoniert haben, fasste man sich kurz, es war teuer. Die Grundgebühr für einen Anschluss betrug 27 DM. 1980 war Schluss mit der Flatrate, ab jetzt gab es den 8-Minuten-Takt, das heißt nach jeden 8 Minuten waren weitere 0,23 DM fällig.

Tasten suchte man in meiner Kindheit am Telefon vergebens. Es gab die Wählscheibe. Man setzte den Finger in das Loch der korrespondierenden Zahl und drehte die Scheibe im Uhrzeigersinn, bis der Finger an einem kleinen Nippel anstieß. Dann zog man den Finger raus und die Scheibe drehte mittelschnell in die Ausgangsposition zurück. Bei diesem Zurückdrehen fand der eigentliche Wählvorgang statt. Im Hörer konnte man es leise knacken hören. Wählte man z.B. eine acht, hörte man 8 leise Knackser. Impulswählverfahren (IWV) nannte man das, im Gegensatz zum heutigen Mehrfrequenwählverfahren (MFW), bei dem jeder Zahl eine Kombination aus zwei Tönen zugeordnet ist.

Wahlwiederholung gab es (an den einfachen) Telefonen nicht, und wenn man eine Nummer öfter wählen musste, z.B. weil besetzt war, tat einem schnell der Finger weh.


DAS war das Telefon, wie es alle hatten, in den 70er, 80er Jahren.
Es gab sie in den schicken Farben grau, grün und orange.

Es gab das tolle Telefonschloss, das einfach an die 2 geschlossen wurde. 112 ließ sich noch wählen, für den Notfall, alle anderen Nummern waren nicht mehr wählbar.

Meine Eltern hatten mir auch so ein Schloß spendiert. :-)


Hier eine "modernere" Variante.

Zu den Mobilen: Unglaublich, aber wahr - vor zehn Jahren hatten Jugendliche noch keine Handys. 1992 startete das "D-Netz". Vorher gab es das C-Netz, das B-Netz, und ganz zu Anfang (seit 1958) das A-Netz. Erst das D-Netz ermöglichte das mobile Telefonieren für "alle".


Eines der ersten D-Netz Handys: Das Motorola 3200 (1994).

Ich hatte mein erstes Handy `95, gehörte damit schon ein bisschen zu den "privaten" Pionieren und es gab viele damals, die sagten, sie würden sich nie im Leben ein Mobiltelefon zulegen. Die Zeiten ändern sich. Ab Anfang August 2006 gibt es erstmals mehr Handyanschlüsse als Bewohner in Deutschland!


Mein erstes Handy: Siemens S3com (1995).

Heute kann man mit Telefonen Texte verschicken, Fotos, Filme theoretisch wohl auch. Fernsehen ist ein neues Feature und ebenfalls neu ist, dass man sich beim Telefonieren sehen kann. Das wird sich in absehbarer Zeit auch etablieren. Ich bin gespannt, was Telefone können, wenn Du groß bist. Banales Telefonieren tust Du jedenfalls heute schon mit großem Vergnügen. :-)



Web-Tagebuch von Lia Kim Alina