SA, 06.09.2003: Wer behauptet, Mathe sei einfach...

...der solle mir doch bitte mal die folgenden Texte ins "Deutsche" übersetzen :-)

Im Gegensatz zur Summe, Differenz und zum Produkt zweier ganzer Zahlen ist der Quotient zweier ganzer Zahlen nicht immer auch wieder eine ganze Zahl.

*aaaarghhhh*...dieses "nicht immer" macht mich ganz verrückt... nicht immer heißt "nicht immer"...also kann es schon mal vorkommen....ja, aber WANN denn ????

...Man bildet das Produkt der Faktoren (dazu gehört auch die erste Zahl) und dividiert dieses Produkt durch das Produkt der Divisoren....

Produkt ? Welches Produkt ?

Wiviel ist 15 : 0 = ??

Meine Antwort wäre eigentlich "0"... Aber nein, in der Mathematik sagt man "ist nicht möglich"...d.h. das Ergebnis wäre unendlich hoch, so das es nicht möglich ist, diese Zahl auszuschreiben...

Das soll mal einer verstehen. Naja, dank meinem Schatzi habe ich es mittlerweile "verstanden" (besser gesagt "akzeptiert).Man muß die Dinge halt so hinnehmen, auch wenn man´s nicht versteht.

Ich frage mich wirklich, wozu man das alles braucht (und das ist ja noch nicht alles:-))...heutzutage gibt es ja schließlich Taschenrechner und außerdem wird man im späteren Leben nie wieder danach gefragt....und falls doch....Taschenrechner *gg*

Soviel zu Mathe. Dann habe ich noch Deutsch (auch nicht gerade einfach), Englisch (relativ einfach und es macht sogar Spaß), Biologie (sehr interessant und auch einfach aufgrund meiner Vorkenntnisse), Politik (naja, geht so), Geschichte (zwar schwer, wegen der ganzen Jahreszahlen, aber immerhin interessant). Nächsten Monat kommt noch "Physik" und "Chemie" dazu.Oh Gott, davor grauts mir wirklich, denn davon habe ich genauso viel Ahnung wie von Mathematik.

Physik, Chemie....wer braucht das schon ?! Wenn man sowas später nicht zum Beruf machen will, ist es m.M.n. total unwichtig.

Fazit: Im großen und ganzen klappt das mit meinem Fernstudium recht gut, vorausgesetzt ich setz´ mich auf meinen Ar*** und tu auch was dafür *grins* Aber das mach´ ich ja.

Von nichts kommt nichts...

Küsschen, Mama




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SA, 20.09.2003: von Papa

...auch nicht schlecht ist der Satz, den Du mir eben (beim Deutsch Lernen) gesagt hast:

"Ein prädikativ gebrauchtes Adjektiv ist in seiner Funktion im Satz ein Prädikatsnomen oder Prävikativum"

Ich glaube, das heißt in etwa:

"Ein präventiv gerauchtes Projektil ist in seiner Funktion im Satz ein Präsidentenknoten oder Präservativum"

MI, 24.09.2003: Von Andy @ Anja


Im Gegensatz zur Summe, Differenz und zum Produkt zweier ganzer Zahlen ist der Quotient zweier ganzer Zahlen nicht immer auch wieder eine ganze Zahl.

*aaaarghhhh*...dieses "nicht immer" macht mich ganz verrückt... nicht immer heißt "nicht immer"...also kann es schon mal vorkommen....ja, aber WANN denn ????


Mein Schatzi, det is doch janz eenfach:

Der erste Satz sagt, dass Summe, Differenz und Produkt von zwei ganzen Zahlen als Ergebnis immer auch eine ganze Zahl rauskommt.

OK, hier kommt der Check:

Summe von ganzen Zahlen gibt wieder ganze Zahl:

3 + 4 = 7

12 + 14 = 26

-6 + 2 = -4



Stimmt also. Weiter:
Differenz von ganzen Zahlen gibt wieder ganze Zahl:

11 - 2 = 9

25 - 10 = 15

5 - 8 = -3

Stimmt auch. Weiter:
Produkt von ganzen Zahlen gibt wieder ganze Zahl:

2 x 3 = 6

7 x 7 = 49

-3 x 5 = -15

Das leuchtet ja auch ein, dass dabei keine Kommazahlen rauskommen können, oder?
Und jetzt die Behauptung:

"...ist der Quotient zweier ganzer Zahlen nicht immer auch wieder eine ganze Zahl."

Test:

12 : 2 = 6 ==> GANZE Zahl

12 : 5 = 2,4 ==> KEINE ganze Zahl!

10 : 7 = 1,42857 KEINE ganze Zahl

Teilt man zwei ganze Zahlen, kommt manchmal als Ergebnis wieder eine ganze Zahl raus, manchmal kommt aber auch eine krumme Zahl raus. Wann was rauskommt, lässt sich nicht auf den ersten Blick sagen, aber ich glaube, das wird bei Dir gerade durchgenommen.

Wiviel ist 15 : 0 = ??

Meine Antwort wäre eigentlich "0"... Aber nein, in der Mathematik sagt man "ist nicht möglich"...d.h. das Ergebnis wäre unendlich hoch, so das es nicht möglich ist, diese Zahl auszuschreiben...

Ich frage mich wirklich, wozu man das alles braucht...


ich mach mal `n Beispiel aus der Praxis:

Mein Auto hat `ne Anzeige, auf der man ablesen kann, wieviel der Wagen im Moment an Sprit verbraucht - hochgerechnet auf 100 km Stecke. Gut ist ein Wert von 10 l (pro 100 km), das schaff´ ich z.B. auf der Autobahn mit Tempo 160. Schlecht ist ein Wert von 30 l, z.B. beim Anfahren an der Ampel. Nun kommt die entscheidende Frage: Was zeigt die Anzeige wohl, wenn ich an der Ampel stehe? Die Antwort: Der Zeiger läuft an der 30 vorbei und versteckt sich klammheimlich hinter einer Abdeckung hinter der 30. Eigentlich müsste der Zeiger nämlich auf "unendlich" stehen, da aber ein unendlich hoher Spritverbrauch etwas unvorteilhaft aussieht, haben die BMW-Ingenieure den Zeiger elegant verschwinden lassen.

Wieso auf unendlich?

Der Computer rechnet ja jeden Augenblick aus: Wieviel würde ich verbrauchen, wenn ich die nächsten 100 km den selben Verbrauch hätte, wie jetzt gerade. Da das Auto aber steht, ist der Verbrauch unendlich hoch, denn er wird unendlich lange für diese 100 km brauchen, bzw. nie dort ankommen.

Natürlich ist die Frage "Wieviel Benzin verbrauche ich auf 100 km" sinnlos, wenn das Auto nur steht. Aber die Frage muss ja auch sinnlos sein, denn sonst gäbe es ja eine mathematische Lösung. Wenn das Auto fährt (und sei es auch noch so langsam) gibt es übrigens immer eine Lösung.

Was hat das mit Division durch Null zu tun? Dazu muss man wissen, wie man den Durchschnittsverbrauch pro 100 km (vereinfacht) ausrechnet:

Sagen wir mal, man mißt die Strecke, wie weit man mit 1 l Benzin kommt. Dann erhält man den Durchschnittsverbrauch mit dieser einfachen Formel, indem man die Strecke in den Nenner einsetzt:


100 km
Durchschnittsverbrauch = ──────────────────────────────
Wie weit man kommt (in km)


Probe: Kommt man mit einem Liter genau einen km weit, liegt der Verbrauch bei 100 ÷ 1 = 100 Liter. Sehr hoch also.

Kommt man mit einem Liter 50 km weit, liegt der Verbrauch bei 100 ÷ 50 = 2 Liter. Das ist super wenig.

Realistisch ist, dass man mit einem Liter 10 km weit kommt. 100 ÷ 10 = 10. Ein Verbrauch von 10 Litern ist relativ normal.

Du kannst selbst Zahlen einsetzen und ausprobieren, was passiert, wenn man mit einem Liter z.B. 5000 km weit kommt. Dann hätte man einen Durchschnittsverbrauch von 100 ÷ 5000 = 0,02 Liter oder 20 ml. Das wäre wohl nobelpreisverdächtig wenig.

Was aber nun, wenn man mit einem Liter überhaupt nicht vorwärts kommt (weil die Ampel auf rot steht)? Man kommt also 0 Kilometer weit, man rechnet also 100 ÷ 0 (Division durch Null), deshalb muss der Verbrauch unendlich hoch sein. Man kann also auch sagen: Die Frage ist Blödsinn, wieviel Benzin man auf 100 km verbraucht, wenn man an der roten Ampel steht.

Nähern wir uns mal "zum Spaß" der Null und sagen wir mal, dass man mit einem Liter genau 1 Meter weit käme. Man ahnt schon, dass der Verbrauch sehr hoch sein wird, oder? Probe: 1 Meter = 0,001 Kilometer. Man rechnet also: 100 ÷ 0,001 = 100.000. Hätte man also ein Auto, welches mit einem Liter Sprit nicht weiter kommt, als einen Meter, hätte es einen Verbrauch von phänomenalen 100.000 Liter pro hundert km.

Too complicated? OK, ich wollte nicht klugscheißen. Bitte verzeih mir!!! :-x


Web-Tagebuch von Lia Kim Alina