DO, 07.06.2007: Wir sind aus Berlin zurück
Hallo Maus! Während Du bei Silvana und Theo weilst, nehmen Mama und ich uns ein paar freie Tage in Berlin. Heute sind wir zurück gekommen, und wir haben uns gleich mal das Tagebuch angeschaut.

Vielen Dank an Silvana für die schöne Dokumentation Eurer gemeinsamen Zeit! Obwohl nur ein paar Tage vergangen sind, denken Mama und ich: "Mensch, ist die groß, die Biene!" - aber diesen Effekt kennen wir ja schon; er stellt sich immer ein, sobald Du mal ein paar Tage nicht bei uns bist!

Mensch, was ist denn mit Deinem Auge los? Das sieht ja gar nicht gut aus! Wenn das in den nächsten zwei Wochen nicht sichtbar besser wird, dann müssen wir nochmal einen Augenarzt aufsuchen! Zum Zahnarzt müssen wir übrigens auch bald, aber nur zur Routine-Kontrolle.

So. Wenn de willst, nehm ick Dir jetzt mit uff nen kleenen (?) Trip nach Berlin, wa?
Siehe Link... :-)



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SA, 09.06.2007: Von Papa

Ankunftstag.

Wir wohnen in Neukölln, an der Grenze zu Kreuzberg.
Erste Erkundungstour durch Kreuzberg:



Das Kottbusser Tor ("Kotti", sozusagen ein sozialer Brennpunkt):





Ich kenne mich hier schon ganz gut aus, weil ich - als ich noch jung und
unschuldig war (so etwa mit 20) - hier schon mal für zwei Wochen war - und das habe ich gut in Erinnerung behalten.



Da habe ich hier (oben) gewohnt, und zwar in einem besetzten Haus.
Ich habe da eine Schallplatte produziert für eine Berliner Punkband.



Außenstehende mögen der Meinung sein, hier sei es verkommen und abgesifft...



Damit haben sie durchaus Recht. Das ist aber nur die halbe Wahrheit.



Die Stimmung hier zu beschreiben, ist nicht leicht.
Fakt ist, dass ich mich hier sehr wohl fühle. Bei Anja war ich mir vorher unsicher.



Es hat sich aber herausgestellt, dass auch Anja angetan ist von Kreuzberg!





Was mich fasziniert an diesem Stadtteil ist die unglaubliche Vielfalt!
Hier leben Künstler, Obdachlose, Drogis, Intellektuelle, autonome Linke, Normalos - und viele Türken.

Du hast ständig was zu gucken, nie wird es langweilig!
Und es gibt eine Menge sehr cooler und abgefahrener Läden!



Was die Kreuzberger sicher auch ausmacht, ist die
Antipathie gegen alles Kommerzielle, wie z.B. dieses Plakat zeigt:



Das nimmt mitunter auch sehr extreme Formen an, wie hier zu sehen:



Hintergrund ist der momentan in Heiligendamm (Norddeutschland) stattfindende G8-Gipfel, an dem die Mächtigsten der Mächtigen teilnehmen: Bush, Putin, Sarkozy, Napolitano, etc., alle Gäste unserer Angie Merkel. Seit Wochen ist der G8-Gipfel Thema Nummer 1 der internationalen Presse - nicht wegen des Gipfels an sich, sondern wegen der außerordentlich aufwändigen und teueren Sicherheitsmaßnahmen, sowie der unerwartet hohen Anzahl an internationalen Protesten und Demonstrationen gegen den Gipfel! Der G8-Gipfel, der diese Tage beginnt, ist eigentlich einen eigenen TB-Eintag wert, doch das führt an dieser Stelle jetzt zu weit...

Jedenfalls finden sich in Kreuzberg erwartungsgemäß besonders viele Kritiker, auch Extreme.

In Wikipedia findet man über Kreuzberg (Auszug aus http://de.wikipedia.org/wiki/Berlin-Kreuzberg):

"Seine überregionale Bekanntheit verdankt Kreuzberg vor allem der bewegten Geschichte des kleineren östlichen Bereichs (und Postbezirks) SO 36, später Berlin 36, der – von drei Seiten umschlossen von der deutsch-deutschen Grenze – in den 1970er und 1980er Jahren als Zentrum der alternativen und illegalen Hausbesetzerszene legendär wurde. Heutzutage gilt diese Gegend als einer der ärmsten Teile Berlins.

Fast ein Drittel der rund 160.000 Einwohner sind Migranten, viele türkische Gastarbeiter und deren Nachkommen. Auch für diese demografische Besonderheit ist Kreuzberg weit über die Grenzen Berlins hinaus bekannt.

Seit 1987 gerät Kreuzberg (SO 36) regelmäßig zum 1. Mai durch schwere Straßenschlachten in die Schlagzeilen. Ausgangspunkt der Krawalle war meist der Zusammenstoß von Teilnehmern der Mai-Kundgebungen und der Polizei. Heute hat sich die Gewalt mehr und mehr ritualisiert und ist von großer Medienpräsenz begleitet. Der ehemals politische Kontext ist nur noch schwer zu erkennen. 1987 vom Lausitzer Platz ausgehend, konzentrieren sich die Krawalle um Kottbusser Tor und Oranienplatz. Seit dem Jahr 2005 ist ein Rückgang der Gewalt zu beobachten, die sich auf andere deutsche Großstädte übertragen hat.

Zu Zeiten der Berliner Mauer in einer Nischenlage, ist Kreuzberg mit der Wiedervereinigung 1990 quasi über Nacht zu einem Ort im Zentrum der Hauptstadt geworden, das als Standort für Unternehmen an Attraktivität gewinnt. So ziehen jetzt viele Unternehmen und Organisationen zum Spreeufer an der Oberbaumbrücke."

Klingt alles vielleicht düster und gefährlich, aber ich muss sagen, dass ich mich hier dennoch frei und sicher fühle!



Als ich die ersten Male in Berlin war, da stand sie noch: Die gute, alte Mauer! ;-)

Ich erinnere noch gut, als ich rüberschaute, und sah, wie die armen Ossis aus ihren Fenstern zu uns
in den Westen guckten, der so nah war - und doch so ewig fern!!!



Hier (oben) ließ man ein Stück der Mauer stehen. Ansonsten ist fast nichts mehr übrig von dem Wall,
der für Jahrzehnte praktisch die Welt spaltete in West und in Ost!

Der nächste Tag: Mit dem Auto ins Regierungsviertel...


...zunächst vorbei an der Gedächtniskirche ("der hohle Zahn")...



…über die Straße des 17. Juni im Tiergarten.











Das Holocaust-Mahnmal, gerne zweckentfremdet zum Versteck-Spielen…









Die britische Botschaft:



Und, etwas feudaler, das russische Pendant:







Das Kaufhaus Lafayette:



Die Friedrichstraße, ein geschichtsträchtiger Ort.
Hier ist auch der Checkpoint Charlie.



Geschichte, fast „zum Anfassen“:















Telefonat mit unserer süßen Maus! :-)





Die vier Siegermächte:





Wieder zurück Richtung Brandenburger Tor. Jetzt kommt die Neuzeit…



Im Hintergrund der Potsdamer Platz (die Hochhäuser).







Oben und unten: Das Paul-Löbe-Haus ist ein Parlamentsgebäude und gehört zum Bundestag.





Der Reichstag:









Abends ein kleiner Gruseltrip nach Gropiusstadt.

Das war die Heimat von Christiane F., eines der „Kinder vom Bahnhof Zoo“.

















Der nächste Tag, Montag. Wir wollen zum KaDeWe.





Am Kotti steigen wir um von U- auf S-Bahn.





Wir sind da: am Wittenbergplatz.







Kaufhaus des Westens.









Hohler Zahn, Bahnhof Zoo und Ku´damm:











Oben: Das ist nur ein großes Plakat..





Am Gendarmenmarkt…



… gibt es den Berliner Teil unseres Brötchengebers:



ProSieben und SAT.1 hat den Hauptsitz in München, Unterföhring,
und hier ist sozusagen „der andere Teil“.





Schick, schick haben´s die Kollegen…
Zurück geht´s über den Alex…





















Der nächste Tag: Am Alex (-anderplatz):

























Weiter geht´s Richtung Potsdamer Platz.







Der Potsdamer Platz.





The Wall!



Im Sony-Center am Potsdamer Platz.





Und schon kommt der letzte Tag. Wir haben Dir ein Geschenk gekauft.



Am Hermannplatz, unweit unseres Hotels.







Häßlich, aber günstig…



Abschieds-Happi-Happi in Kreuzberg (in der Oranienstraße am Heinrichplatz).







Ahhh…, lecker! Und danach eine rauchen!!! Solange man es noch DARF!

Ab 2008 wird das Rauchen in Restaurants auch in Deutschland verboten werden!











Zum Schluß noch ein Bild unseres Hotels.
Morgen früh geht´s wieder nach MS!



War ´ne geile Zeit hier… :-)


Web-Tagebuch von Lia Kim Alina