DO, 19.05.2005: Italien - Tag 7
Heute sind wir nach Firenze, also Florenz. Die Fahrt dahin war eine mittlere Katastrophe, und ein Lokal dort überrascht uns mit extragalaktischen Preisen: Für eine Dose Cola muss ein Pole bei uns vier Stunden Spargel stechen. Aber trotzdem war´s ganz schön...

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MO, 30.05.2005: Von Papa


Die heutige Nacht war, bis auf eine einzige Unterbrechung, ok. Um 8.15 Uhr hast Du nach mir gerufen und wir haben Frühstück gemacht. Bis wir alle fertig waren mit Duschen, Anziehen und Haus sauber machen, war es 13.00 Uhr. Bis dahin habe ich noch einen Brief an Nonna geschrieben, von wegen früher abreisen (siehe gestern). Ich hoffe, damit kann ich sie umstimmen.

Nonna war auch unser erstes Ziel, da haben wir aber nur kurz Halt gemacht. Ihr habt im Auto gewartet und ich habe Nonna den Brief gegeben. Gleichzeitig habe ich uns mit Nonno verabredet für morgen, da werden wir nach Casoli fahren. Bei sehr schönem Wetter haben wir uns dann auf den Weg gemacht nach Florenz. Auf der Karte bei J4 (Florenz=Firenze), unser Haus ist in Marina di Pietrasanta (D3).



Das ist schon ein Stückchen weg, doch dank guter Autobahn (5,50 EUR einfach) sind wir nach `ner guten Stunde da.

Dann, kurz vor Florenz geht allerdings nichts mehr: Stau an der Einfahrt zur Stadt. Im Schneckentempo quält sich die Blechlawine durch den heißen Asphalt – und wir mitten drin. Du wirst sehr nörgelig, weil Du keinen Bock mehr hast (was ich gut verstehen kann) und raus willst, Mama ist nörgelig, weil ihr die Sonne auf den Kopf brettert (und die Klimaanlage momentan kaputt ist), und ich bin nörgelig, weil ich Staus HASSE. Sogar unser Auto ist nörgelig, weil es Staus auch hasst, und der Motor anfängt zu zicken, wenn er längere Zeit nicht durch Fahrtwind gekühlt wird. Als wir uns endlich bis zum Zentrum durchgekämpft haben (es war ein Kampf gegen den chaotischen Verkehr, gegen die stehende Hitze, und gegen die Zeit, denn mittlerweile war es vier Uhr), kam der nächste Stress: Die Parkplatzsuche. Die Suche nach einem solchen gestaltete sich sehr schwierig, denn es schien schlicht keine zu geben. Dann hatte ich endlich einen gefunden – wir räumen schon alles aus und Du bist glücklich, endlich im Kinderwagen zu sein, als ich lieber noch mal nach schaue. Komisch, all unsere Nachbarautos haben so blaue Schilder mit einem weißen „B“ hinter der Frontscheibe. Das bedeutet doch was. Und tatsächlich finde ich es: Ein Parkverbotschild mit einem unmissverständlichen Abschlepphinweis. DAS fehlte gerade noch!!! Also, lustig, lustig, alles wieder ins Auto und weiter geht die Suche. Alina weint, Anja will am Liebsten wieder heim, denn mittlerweile ist halb fünf und wir haben noch nicht mal einen Parkplatz. Nach einer weiteren ¼ h Gurkerei durch Florenz dann endlich ein Parkhaus. Ist mir egal, was es kostet, ich zahle alles! Jetzt heißt es erst mal, zu Fuß zum Zentrum zu finden.






Wir steuern am schönen Dom vorbei auf der Suche nach einem Café, denn nach dem Stress haben wir richtig Durst und Du wolltest ein Eis.

Dafür, dass das hier so tourimäßig ist, gibt es nicht viele Cafés. Doch wir finden eines und steuern es auch gleich an. Man grüßt uns auffallend freundlich und ist auch mit dem Aufnehmen der Bestellung sehr fix. So fix, dass wir nicht mal einen Blick in die Karte werfen konnten. Ich bestelle einen Cappuccino für mich, Anja, die Karte studierend, kriegt einen Schreck: „5 EUR der Cappuccino!“. Aha, teuer, der Schuppen. Mama wartet lieber erst mal mit dem Kaffee. Wir bestellen noch eine Cola für uns alle und gut ist. Sehr freundlich serviert man uns die beiden Getränke – und die Rechnung. Anja fragt mich, ob ich sitze. Zum Glück tue ich das. Der Cappuccino kostet fünf und die Cola 7 EUR! Sieben!!! Das sitzt! Vierundzwanzig Mark für `nen Kaffee und `ne Dose Cola, da fehlen einem die Worte. Zwischendrin fragst Du nach einem „Tuch“, also einer Serviette. Ich sage: „Alina, Du kannst ALLE Tücher haben, nimm so viele Du willst.“, wo ich doch gerade den halben Laden gekauft habe.









Als wir ausgetrunken haben, gehen wir weiter, bummeln und schauen. Mama kriegt ein Armbändchen. Danach haben wir – etwas preiswerter – alle ein Eis gegessen und dieses war das erste, das mit unserem MS-Eis mithalten kann. Es war wirklich SEHR lecker, so sehr, dass ich mir mit Dir noch ein zweites geteilt habe. Langsam machten wir uns wieder auf den Heimweg.



Oben: Die Parfumerie haben sie nach Dir benannt...



Schau mal, flüssiges Gold.

In einem Café unweit unseres Parkhauses tranken wir noch was,
verglichen mit vorhin zu einem Spottpreis.







Hier kriegen wir eine GROSSE Cola. Das Glas ist so voll mit Eiswürfeln, dass Anja beim Trinken die Cola überschwappt. Wir lachen alle, ich trinke - und mir passiert genau dasselbe! Jetzt lachen wir noch mehr.







Dann weiter zum Auto, wieder rein in den chaotischen Verkehr (bis zu 8-spurige Straßen in eine Richtung, und jeder fährt, wie er gerade will), auf die Autobahn. Die Rückfahrt ist wesentlich entspannter. Daheim angekommen habe ich uns Nudeln gemacht mit Tomatensoße und Salat – und Nonnas leckere Minestrone. Doch im Gegensatz zu gestern wolltest Du heute nicht mal probieren. Klar, jetzt sind ja kleine Stückchen drin. Stattdessen wolltest Du lieber Nudeln ohne Soße. Und wehe, es war 1 mm rote Farbe von der Soße dran. Dann wurde die Nudel verstoßen, als klebe die Pest an ihr! ;-) Dafür hast Du ziemlich viele Nudeln gegessen und zum Nachtisch Fruchtzwerge. Dann, um 21.30 Uhr, ging´s ins Bettchen. Abschließend sage ich noch gerne, dass Du heute besonders süß warst! NOCH süßer, als sonst! :-)

Das Florenz-Video:

florenz.wmv
Hier auf youtube

Dauer: 1.07 min. / Größe: 4,3 MB / Downloadzeit mit DSL ca. 1 min.

Nachtrag 2020: Hier gibt´s das ungeschnittene Rohmaterial aus Florenz.
Hinweis: Im Video sind mehrere Tage. Um zum heutigen zu kommen, musst du vorshutteln auf 12´05".



Web-Tagebuch von Lia Kim Alina