FR, 14.01.2005: Am See
Ich hatte heute einen freien Tag und wir waren etwas spazieren. Mit dem Handy habe ich ein paar Fotos gemacht.

Noch etwas aus dem aktuellen Weltgeschehen:
Rudolf Moshammer, der prominente Münchner Modezar, ist heute ermordet worden...

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FR, 14.01.2005: Von Papa

Ich habe heute frei. Auf dem Weg zum See
machen wir Halt an unserem Spielplatz.



Endlich mal wieder schaukeln...



Hier sind wir schon am See.
Hätte gar nicht gedacht, dass er zugefroren ist...





Die Rutsche ist heute definitv TABU!



Dafür zeigst Du mir ein Haus.





Alina auf dem Weg zur Burg...













Hier sind wir auf dem Rückweg.
Mit Mama haben wir uns im Coffee and More getroffen.





Heute gestorben: Rudolf Moshammer



"Mosi" alias Rudolf Moshammer ist einer der schillerndsten Münchner gewesen. Ein Modezar irgendwo zwischen Kitsch und Märchen, seine Hündin "Daisy" immer auf dem Arm. Angeblich verbrauchte er ganze drei Haarspraydosen für seine Tolle - jeden Morgen.

Früher war er arm, dann begann er in den 1960er Jahren Klamotten für die Münchner Schickeria zu entwerfen und wurde so zum prominenten Multimillionär.

Weil er selbst die Armut kannte, setzte er sich immer wieder für die Armen und Obdachlosen ein. Nicht nur deshalb sind viele, auch wir, traurig und auch etwas fassungslos über das heutige Geschehen:

Heute Morgen um kurz vor neun lief über die Newsticker, dass Moshammer tot in seiner Villa in München-Grünwald aufgefunden wurde. Er wurde ermordet, vermutlich mit einer Telefonschnur erdrosselt. Die Nachricht verbreitet sich wie ein Lauffeuer und ist das Top-Thema in allen aktuellen Sendungen.



Oben: Moshammers Geschäft in der Maximilianstraße, heute Mittag.



Die Zeitung, die Moshammer hier bewirbt, heißt "BISS" ("Bürger in sozialen Schwierigkeiten") und die kann man z.B. in der Münchner U-Bahn kaufen von Arbeitslosen, die diese Zeitung machen. Deswegen genießt Mosi den Ruf, trotz Wohlstand die Armen nicht vergessen zu haben. SPIEGEL schreibt dazu:

Ein obdachloser Mann, der vor dem Nationaltheater auf der Straße sitzt, sieht das schon kritischer: "Ohne Kamera hat der gar nix gemacht", ist er überzeugt. Moshammer sei zwar täglich an ihm vorbeigekommen, habe ihm aber "noch nicht einen Cent gegeben.

Trotzdem denken die Meisten: Dass er auf diese Weise sterben musste, hat er nicht verdient.

DI, 18.01.2005: Von Papa

Der Mord ist schnell aufgeklärt: Nur 48 Stunden nach dem Tod von Rudolf Moshammer wird ein 25-jähriger Iraker, Herisch A., als mutmaßlicher Mörder festgenommen. Wie sich im Nachhinein rausstellt, führte Moshammer ein krasses Doppelleben, das der Öffentlichkeit vollends verborgen blieb. Mosi war (nicht bekennend) schwul und verkehrte anscheinend regelmäßig im Strichermilieu. Mit seinem Rolls Royce fuhr er desnachts regelmäßig in einschlägigen Münchner Bezirken umher, um sich Dienste sexueller Natur zu kaufen. Über das Risiko, das er einging, muss er sich eigentlich bewußt gewesen sein, denn jeder in München kannte Rudolf Moshammer. Er war erpressbar und es verwundert eigentlich, dass er dieses Doppelleben zeitlebens geheim halten konnte. Dennoch wurde ihm diese unbekannte Seite letztendlich zum Verhängnis.




Rekonstruierter Fluchtweg des mutmaßlichen Moshammer-Mörders (DPA)


Der geständige Herisch A. war am Samstagabend in seiner Münchner Wohnung festgenommen worden. Die Polizei war ihm durch eine DNS-Analyse auf die Spur gekommen. Inzwischen erging Haftbefehl. Der Mann gab an, Moshammer habe die vereinbarten 2000 Euro für Sex-Dienste nicht zahlen wollen. "Die Mordkommission würde nun interessieren, ob derart großzügige Angebote durch Herrn Moshammer üblich waren", sagte Polizeisprecher Wenger.
(Quelle: SPIEGEL)


Web-Tagebuch von Lia Kim Alina